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Ich bin behindert, aber verheimliche das
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Ich bin behindert, aber verheimliche das
  • Published_at:2019-02-16
  • Category:People & Blogs
  • Channel:ECHT PASSIERT
  • tags: tatsächlich passiert Geschichtenzeit Schulgeschichte animierte Geschichten animiertes Leben wahre Geschichten Lebensgeschichte Lügen körperlich behindert geistig behindert Behinderung Rollstuhl falsches Leben Selfie Freunde Schule Jugendliche Photoshop Bildbearbeitung künstlich fake einsam Reisen instagram Schmerz Aufmerksamkeit Benutzerkonto falsche Identität
  • description: ★ Abonniere unseren Kanal: https://bit.ly/2yw18n0 Das ist Katrin, und ihre Geschichte handelt vom Lügen. Leider ist sie seit ihrer frühen Kindheit auf einen Rollstuhl angewiesen und verbringt die meiste Zeit daheim. Trotz alledem fühlt sie sich im Kopf blendend und ist voller Energie. Am liebsten würde sie die ganze Welt bereisen und viele Hobbies sowie Freunde haben. Doch leider war das schon immer knifflig. Vor allem Freunde hatte sie nie wirklich welche. Das lag auch daran, dass sie normalerweise in ihren eigenen vier Wänden privat unterrichtet wurde. Also sie einmal für eine Weile in der Schule war, mieden sie die anderen Kinder wie die Pest, weil sie der Überzeugung waren, Katrin wäre geistig behindert. Sie beschwert sich nicht über ihr eher einsames Leben. Im Gegenteil, sie ist dankbar für jeden Tag, aber auch äußerst dankbar, dass es Leute gibt, die das Internet erfunden haben. Gerade für Menschen wie sie, ist es ein sehr wahres, sehr hilfreiches Wunder. Wenn sie online versuchte, mit normalen Leuten ins Gespräch zu kommen, so endete dies immer abrupt, sobald sie von ihrer körperlichen Behinderung erzählte. Katrin machte ihnen keinen Vorwurf. Es ist nicht einfach, ein lockeres Gespräch mit jemanden zu haben, wenn man ständig Angst haben muss, jemanden dabei aus Versehen zu beleidigen. Das machte ihre Situation jedoch auch nicht einfacher. Ihr fehlten die Ansprechpartner. Aber selbst wenn, wer würde schon endlosen Krankenhausgeschichten zuhören wollen? Da bekam sie eine Idee. Mit einem falschen Benutzerkonto könnte sie eine alternative Katrin namens Kathy erstellen und den Eindruck erwecken, sie würde ein unbeschwertes Leben als Jugendliche führen. Dieses Projekt tat sie für sich selber, auch um darüber nachzudenken, wie eine körperlich unversehrte Katrin in einem Paralleluniversum das Leben in vollen Zügen genießen würde. Es war ihr nicht wichtig, viele Fans dadurch zu bekommen. Sie wollte nur einige Bilder über Situationen ins Netz stellen, die so sonst nicht möglich waren, zum Beispiel mit Freunden ausgehen, Urlaubsreisen und verrückte Sachen wie Fallschirmspringen. Schon bald gestaltete sich das Projekt zu einem Vollzeithobby und alle erfundenen Fotos und Geschichten darin sollten stimmig sein. Ihre Mutter machte sich über sie sorgen. Katrin schien nichts Anderes mehr zu machen, aber sie versicherte ihrer Mutter, dass es nur zum Spaß war. Doch die Sache lief so langsam aus dem Ruder. Immer mehr Fans wollten mit Neuigkeiten versorgt werden und der Schwierigkeitsgrad, die Illusion aufrechtzuerhalten, stieg kontinuierlich. Mit weiteren gefälschten Konten, die als private Freunde für Kathy dienen sollten sowie durch das Erlernen von ausgeklügelten Techniken zur Bildbearbeitung, hoffte sie unentdeckt zu bleiben. Mit immer mehr Abonnenten richteten sich zunehmend mehr Augenpaare auf ihre Aktionen. Aber die ganze geschenkte Aufmerksamkeit war es ihr durchaus wert. Die Leute lobten sie stets und schrieben schön zu lesende Kommentare. Ihre beflügelte Fantasie malte ihr eine heile Welt aus. Aber diese Illusion war im Begriff aufzufliegen. Als sie ihren Fans mitteilte, dass sie sich gerade in einem berühmten Hotel in Dubai aufhalten würde und dabei war, schöne Sachen einzukaufen (ja, in der Gedankenwelt kann man sich die schönsten Sachen ausdenken, auch wenn sie noch so teuer sein mögen), meldete sich eine ihrer Fans bei ihr und verkündete vor den Augen aller Leser, dass sie ebenso gerade in diesem Hotel in Dubai war. Die hingebungsvolle Abonnentin wollte sehr gerne die Gelegenheit nutzen und sich mit Kathy treffen. Aber Katrin versuchte sie abzuschütteln: „Tut mir leid, habe schon was vor. Vielleicht beim nächsten Mal?“ Ihre banale Reaktion reichte aus, um alle Leser hellhörig werden zu lassen. Auf einmal kamen Reaktionen wie, Kathy wäre wohl arrogant und eingebildet. Mit dummen Ausreden richtete Katrin nur noch mehr Schaden an. Die Leute bestanden nun auf ein Treffen zwischen der Abonnentin und Kathy, um zu sehen, ob es sie wirklich gab. Katrin bereute es, sich auf die Gespräche mit all ihren Fans einzulassen, denn die Sache lief zusehends aus dem Ruder. Dieser Blog hatte einen so wichtigen Stellenwert in ihrem Leben eingenommen und nun war sie dabei, diesen zu verlieren. Die Leser verlangten Beweise, dass es Kathy wirklich gab. Katrin machte ein Foto von sich in ihrem Rollstuhl und stellte es unverfälscht ins Internet. Sie erklärte, was es mit dem Projekt auf sich hatte, wer sie wirklich war und bat um Entschuldigung. Kurz bevor sie den roten Knopf drücken wollte, um für immer Abschied zu nehmen, wurde sie von eintreffenden Rückmeldungen überrascht, welche überwiegend positiv waren. Sie entschloss sich dennoch das falsche Benutzerkonto zu schließen. Jedoch konnte sie richtige Freundschaften mit nicht wenigen ehemaligen Abonnenten schließen und war sich sicher, dass es die ganze Aufregung wert gewesen war. Musik von Epidemic Sound: https://www.epidemicsound.com
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