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"Sofagate" in Ankara: Von der Leyen bekommt keinen Sessel neben Erdogan – EU reagiert empört
- Published_at:2021-04-07
- Category:News & Politics
- Channel:WELT netzreporterin - Antje Lorenz
- tags: Netzreporterin N24 News Nachrichten European Commission President Ursula von der Leyen Tayyip Erdogan President Turkey European Commission Ankara Chair Chairs Sofa Footage Outrage Meeting
- description: Beim EU-Türkei-Treffen in Ankara bekam Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nur einen Sofa-Platz am Rande - anders als Ratspräsident Charles Michel. Ein gezielter Affront des türkischen Staatschefs Erdogan? Die Kommission will nun Konsequenzen ziehen. er Umgang mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen beim Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Ankara schlägt Wellen. Abgeordnete des Europaparlaments kritisierten, dass von der Leyen bei dem Besuch in der Türkei anders als EU-Ratspräsident Charles Michel keinen Platz auf einem Sessel neben Erdogan bekam, sondern abseits auf einem Sofa sitzen musste. In sozialen Netzwerken bekam der Vorfall schnell den Titel „Sofagate“. Ganz offiziell empört zeigte sich nun auch die EU-Kommission. Ein Sprecher machte am Mittwoch deutlich, dass die Kommissionspräsidentin aus ihrer Sicht auf Augenhöhe mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan und dem EU-Ratspräsidenten Charles Michel hätte platziert werden müssen. „Die Präsidentin war ganz klar überrascht“, sagte er. Sie habe es aber vorgezogen, über substanzielle Fragen zu reden. Von der Leyen und Michel waren am Dienstag nach Ankara gereist, um Möglichkeiten für eine Verbesserung der Beziehungen der Europäischen Union (EU) zur Türkei auszuloten. In einem von der EU verbreiteten Video ist zu sehen, wie die Kommissionschefin zum Auftakt im türkischen Präsidialamt zunächst stehen bleibt und mit einem „Ähm“ reagiert, als sich Erdogan und Michel in zwei nebeneinanderstehende Sessel setzen. Später ist sie auf einem Sofa an der linken Seite in beträchtlichem Abstand zu sehen. Die sozialdemokratische Fraktionsvorsitzende im Europaparlament, Iratxe García Pérez, verwies darauf, dass die Türkei gerade erst aus der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen ausgetreten ist. „Und jetzt lassen sie die Präsidentin der Europäischen Kommission ohne Platz bei einem offiziellen Besuch“, schrieb sie auf Twitter. Das sei „beschämend“. „Ähm“ sei nun der neue Begriff für „so sollte die EU-Türkei-Beziehung nicht sein“, schrieb der Grünen-Abgeordnete Sergey Lagodinsky auf Twitter. Für die Liberale Sophie in’t Veld war das „kein Zufall, es war Absicht“. Sie fragte auch, warum Michel gegen die Behandlung seiner Kollegin von der Leyen nicht protestiert habe. Andere erinnerten auf Twitter daran, dass der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bei Treffen mit Erdogan auf Augenhöhe sitzen durfte. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir kommentierte: „Solche Zeichen setzen autoritäre Unterdrücker & Machos wie #Putin, #Erdogan & Co bewusst. (...) Kann man sich gefallen lassen, muss man nicht. Respekt bekommt man so jedenfalls nicht bei den Herren!“ Von der Leyens Sprecher betonte am Mittwoch, dass sich Vorfälle wie der im Präsidentenpalast in Ankara nicht wiederholen sollten. Dafür werde man nun Vorkehrungen treffen. In der Kommission wurde zudem darauf verwiesen, dass von der Leyen das Treffen mit Erdogan genutzt habe, um mit ihm eine lange und sehr offene Diskussion über Frauenrechte und den Rückzug der Türkei aus der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen und Kinder vor Gewalt zu führen. European Commission President Ursula von der Leyen was taken aback to find her fellow top EU official taking the only chair available next to Turkish President Tayyip Erdogan when the duo visited Ankara, her spokesman said on Wednesday (April 7). Footage from their meeting on Tuesday showed the first female head of the EU executive, the only woman in the talks, gesturing in disbelief and uttering a surprised sigh as Erdogan and European Council President Charles Michel took the two centre-stage seats prepared, relegating her to an adjacent sofa. "The president of the Commission was clearly surprised," said the EU executive arm's spokesman, Eric Mamer. The Turkish government did not immediately respond to a request for comment. In the past, three chairs were provided when the Turkish leader visited Brussels for talks with the heads of the Commission and the European Council, which collectively represents the bloc's 27 member states. Mamer said von der Leyen decided to emphasise substance over form and in the conversation brought up women's rights and the Istanbul Convention on violence against women, from which Turkey withdrew last month. Ties between Brussels and Ankara have been strained since a coup attempt in 2016 prompted a crackdown on civil rights in Turkey, but they are now testing a cautious rapprochement.
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