show video detail
02.02.2014 Hochhaus-Sprengung Frankfurt (GER)
15K 17 10 01:16
02.02.2014 Hochhaus-Sprengung Frankfurt (GER)
  • Published_at:2014-02-02
  • Category:News & Politics
  • Channel:Peter Brockman
  • tags:
  • description: 02.02.2014 Hochhaus-Sprengung Frankfurt (GER) In deutscher Sprache: Beton und Graffiti: In Frankfurt am Main wurde ein 116 Meter hoher Uni-Turm gesprengt. Eine Rekordsprengung für Europa und das Ende eines Reservats der Studentenbewegung. (Bericht „Die Zeit") Eine alter Glotze, Wandbemalungen, ein Aschenbecher und Siebzigerjahre-Sofas: So sah es noch vor einem Jahr im AfE-Turm der Goethe-Uni aus. An der Wand ein Foto des Uni-Turms. Der Baustil heißt tatsächlich Brutalismus. Treffender geht es kaum. Andere Unis haben schöne Schlösser, die Frankfurter Goethe-Uni hatte eben den AfE-Turm. Außen grau, innen Graffiti. Erbaut Anfang der Siebziger und benannt nach der Abteilung für Erziehungswissenschaften, obwohl auch die Gesellschaftswissenschaftler einzogen. Anfangs war der Klotz mit seinen 36 Etagen das höchste Hochhaus Frankfurts. Das passte zur damaligen wichtigen Stellung der Gesellschaftswissenschaften, geprägt durch die Frankfurter Schule und ihre Kritische Theorie. Am Sonntag um 10 Uhr soll der Turm gesprengt werden. Damit schwindet auch die sichtbare Bedeutung dieser Denkrichtung ein Stück weit. Genau wie die der linken Studentenbewegungen. Bis zum Jahr 2013 lernten Studenten im Turm, in maroder Umgebung , dafür mit toller Aussicht auf die Skyline der Stadt. Ebenso lange war das Gebäude ein Biotop des Geists der Achtundsechziger. Studenten diskutierten dort lange und protestierten oft, blockierten den Turm regelmäßig und machten ihn sich zu eigen. Zum Beispiel 2006 aus Protest gegen die Studiengebühren. Für Blockaden eignete sich das Hochhaus bestens. Überhaupt prägten vor allem die Studenten das Gebäude. Im Foyer betrieben sie ein studentisch verwaltetes Café, das TuCa, das 2002 geräumt wurde. Fünf Jahre später öffnete es als TuCa [im Exil] in Fachschaftsräumen im fünften Stock neu. Kaffee kostete dort 50 Cent. Die Wände des Turms bedeckten Parolen: "Lieben, lachen, Lenin lesen " und "Autonom leben und denken!". Oder auch "Porno statt Adorno" und "Randale, Bambule, Frankfurter Schule". An anderen Stellen klebten Massen von Aushängen, teils jahrealt. Nicht der einzige Grund, warum das Gebäude wie aus der Zeit gefallen wirkte. Die Aufzüge hatten noch Telefone mit Wählscheiben. Die Aufzüge waren berüchtigt: Meist funktionierten mehrere nicht, zu den Stoßzeiten bildeten sich lange Schlangen. Ein Schild im Foyer informierte: Vom 21. März 1991 an würden nur die Stockwerke 9, 17, 25 und 33 angefahren. Wer zu Fuß ging, war meist schneller -- falls er sich im verwirrenden System des Turms mit seinen zahlreichen Zwischenetagen zurechtfand.
ranked in date views likes Comments ranked in country (#position)
2014-02-03 15,199 17 10 (Germany,#53)